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Mit Unterstützung des Umweltförderprogramms Life+ der Europäischen Union.

Braunkehlchen


Braunkehlchen (Saxicola rubetra) (Foto: Gerd Rossen)
Braunkehlchen (Saxicola rubetra) (Foto: Gerd Rossen)

Wissenschaftlicher Name: Saxicola rubetra

Schutzstatus: Rote Liste Deutschland: 3

Rote Liste NRW: 1N

Rote Liste Eifel: 1N

Verbreitung: Braunkehlchen können prinzipiell fast in ganz Europa vorkommen (mit nur ganz versprengten Populationen auf der iberischen Halbinsel). Von Südwesten nach Nordosten gehend nehmen die Bestände dabei zu, Verbreitungsschwerpunkte sind die weiten Niederungen Ost- und Nordosteuropas. Unter den deutschen Bundesländern hat Nordrhein-Westfalen die geringste Dichte an Brutpaaren (ca. 200-400), hier kommt es nur an wenigen ausgewählten Stellen, u.a. den Randlagen der Eifel vor.

Lebensraum: Das Braunkehlchen ist ein Bodenbrüter und lebt in gehölzfreien, offenen Landschaften. Es benötigt für z.B. für die Jagd Ansitzwarten. In unserer Kulturlandschaft kommen daher extensiv genutzte Wiesen oder auch Brachen als Lebensraum in Frage. Den Winter verbringt der Langstreckenzieher im tropischen Afrika.


Singendes Männchen auf einer Ohr-Weide © Bernhard Theißen

Bestand und Gefährdung: Die Bestände sind allerdings in ganz Deutschland stark rückläufig, da immer mehr potentielle Lebensräume für das Braunkehlchen verloren gehen. Braunkehlchen haben hohe Ansprüche an ihr Habitat. Um zu brüten, brauchen sie eine Umgebung, die genügend Nahrung, Sicherheit und eine Möglichkeit zur Nestanlage bietet. Braunkehlchen lieben es, den Überblick zu behalten. Ein wichtiger Faktor für die Habitatwahl ist daher das Vorhandensein von „Überständern“, von Elementen in der Landschaft, die die übrige Vegetation überragen. Sie werden als Jagdansitz, Singwarte, Anflugstelle zum Nest oder Ruheplatz genutzt. Oft nisten die Vögel auf feuchteren, nährstoffärmeren Wiesen oder auch Weiden. Dort nisten sie als Halbhöhlenbrüter im Gras. Dass solche Lebensräume in der anhaltend intensiven und großteiligen Landwirtschaft zunehmend seltener werden, bedroht auch das Braunkehlchen.

Sonstiges: Im praktischen Naturschutz wird das Braunkehlchen manchmal als Hinweis auf qualitativ hochwertige Lebensräume verstanden. Durch seine hohen Ansprüche an naturnahe Offenlandschaften, die in unseren Breiten zunehmend vom Verschwinden bedroht sind, kommt dem Braunkehlchen für diese Art von Lebensräumen eine repräsentative Bedeutung zu. Wenn das Braunkehlchen sich eine Feuchtwiese als Lebensraum aussucht, muss hier die Natur noch ein Stück weit in Ordnung sein!


Braunkehlchen nutzt Engelwurz-Stängel aus dem Vorjahr als Ansitzwarte © Bernhard Theißen